Mit dem Heizungstausch nicht auf diekommunale Wärmeplanung warten (Service)
Tipp für Eigenheimbesitzer
Berlin
, 24.09.2024•
Noch immer werden in Millionen von Eigenheimen veraltete Heizsysteme für die fossilen Brennstoffe Gas und Öl eingesetzt. Das ist schlecht für das Klima und für den eigenen Geldbeutel. Gleichzeitig sind viele Hausbesitzer unsicher, wann der richtige Zeitpunkt für den Heizungstausch ist: Dabei gibt es keinen Grund, mit dem Austausch der alten Heizung auf die kommunale Wärmeplanung zu warten. Denn auch wenn ein Wärmenetz kommt, greift die Anschlusspflicht, immer erst beim nächsten Heizungstausch. Deswegen kann nach wie vor jeder frei entscheiden, mit welchen Erneuerbaren Energie das Eigenheim beheizt werden soll.
Deutschland ist in etwa 11.000 Städte und Gemeinden unterteilt, und nach dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) muss jede planen, wie die regionale Wärmeversorgung vor Ort künftig mit Erneuerbarer Energie gestaltet wird. Dazu sind sie verpflichtet, einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen: In großen Kommunen über 100.000 Einwohner müssen diese Pläne bis Mitte 2026 vorliegen, kleinere Kommunen haben noch bis Mitte 2028 Zeit. Aber selbst, wenn der Wärmeplan vorliegt – bis zur Umsetzung kann es noch Jahre oder gar Jahrzehnte dauern.
Nicht auf den Wärmeplan warten
Viele Eigenheimbesitzer möchten mit dem Austausch ihres Heizsystems nicht bis dahin warten. Martin Bentele vom Deutschen Pelletinstitut: „Über 80 % der Fernwärme wird nach wie vor in fossil betriebenen Heizkraftwerken erzeugt. Der Um- und Ausbau ist eine Mammut-Aufgabe und wird enorm teuer.“ Mit Kosten von 1,2 Billionen Euro rechnet der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BdEW) bis zum Jahr 2035. Diese Kosten werden am Ende wahrscheinlich auf die angeschlossenen Verbraucher umgelegt werden. Experten sehen die Wärmepläne lediglich als erste Orientierung. „Eine Ausbaugarantie für angedachte Wärmenetze gibt es nicht“, ist sich Bentele sicher. „Was aber sich ist: Wo ein Wärmenetz im Wärmeplan nicht vorgesehen ist, wird in den nächsten Jahrzehnten auch keins kommen.“
Aktuell haben Eigenheimbesitzer eine Förderkulisse, die top ist. Und die finanziellen Mittel dafür sind vorhanden. Wer jetzt seine Wärmeversorgung modernisiert und auf erneuerbare Energieträger wie Holzpellets umstellt, profitiert von Höchstfördersätzen. Für den Einbau einer besonders emissionsarmen Pelletheizung im Eigenheim sind das bis zu 23.500 Euro aus verschiedenen Fördermodulen. Und was gilt, falls ein kommunales Wärmenetz irgendwann in Betrieb genommen wird? Experten gehen fest davon aus, dass klimaschonende Heizsysteme, die entsprechend des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eingebaut wurden, Bestandsschutz genießen und weiter betrieben werden können.