Einen Verbraucherpreis für Holzhackschnitzel veröffentlicht das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) ab sofort quartalsweise. Dabei werden die deutschlandweiten Durchschnittspreise für drei Qualitätsklassen (A1, A2 und B, angelehnt an das Zertifizierungssystem ENplus) erhoben. Demnach kosten Hackschnitzel der Qualitätsklasse A2 im ersten Quartal 2022 25,76 Euro/SRM netto oder 2,86 ct/Kilowattstunde (kWh) bei einer Abnahmemenge von 80 Schüttraummetern (SRM). Der neue DEPI-Hackschnitzelpreis bietet damit einen aussagekräftigen Weiser für öffentliche Auftraggeber und Unternehmen, die eine Hackschnitzelheizung betreiben und indexierte Lieferverträge nutzen wollen.
DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele sagte zur Veröffentlichung: „Qualität und Preise sind wichtige Kriterien für einen professionellen Energieträger“. Der aktuelle Preis zeige, dass heimische Hackschnitzel ein günstiger und effizienter Brennstoff im Kampf gegen den Klimawandel sind. „Eine verlässliche Marktdokumentation ist wesentliche Voraussetzung für die breite öffentliche Akzeptanz von Energieträgern“, erklärt Bentele weiter. „Deshalb erheben wir seit einem Jahr im engen Austausch mit Hackschnitzelhändlern in ganz Deutschland den Preis“. Die einjährige Testphase liefert nun belastbare Daten, die größere Abnehmer wie Kommunen eine zuverlässige Basis für vertragliche Vereinbarungen mit dem Handel und Produzenten bieten.
Hackschnitzel kommen vorwiegend in größeren Feuerungsanlagen, Holzheizwerken und Biomasseheizkraftwerken zum Einsatz. Viele Kommunen haben die Vorzüge bereits erkannt und kommen immer häufiger auf Nahwärmenetze und Bürgerheizkraftwerke als Lösungen für lokale Wärmeversorgung zurück. Dies sorgt vor allem für regionale Wertschöpfung. Zudem erhalten Kommunen für den Wechsel von fossilen Brennstoffen zu Hackschnitzeln eine attraktive Austauschprämie.
Das DEPI erhebt die Angebotspreise für drei verschiedene, marktübliche Hackschnitzelsortimente, die sich in Qualität und Brennstoffeigenschaften unterscheiden. Aufbereitete Hackschnitzel der Qualitätsklasse A1 kommen vorrangig in kleinen Kesseln für den Privatgebrauch zum Einsatz. Sortimente entsprechend der Qualitätsklasse A2 finden in Kesseln von 100 bis 500 kW Anwendung, wie z.B. in kommunalen Nahwärmenetze und Industrieanlagen. Für größere Holzheizwerke ab 1 MW sind Hackschnitzel der Qualitätsklasse B geeignet. Prinzipiell ist bei der Nutzung des erneuerbaren Energieträgers zu beachten, dass eine hochwertige Hackschnitzelheizung eine hohe Brennstoffqualität erfordert.
Für den reibungslosen und komfortablen Heizungsbetrieb empfiehlt Bentele Hackschnitzel mit dem ENplus-Siegel. Unter www.enplus-hackschnitzel.de sind Adressen von qualifizierten ENplus-Hackschnitzelhändlern zu finden. Für Kommunen und gewerbliche Betreiber von Hackschnitzelheizungen werden dort auch rechtssichere Vorlagen für Ausschreibungen kostenlos angeboten.
DEPI-Hackschnitzelpreis
Der Hackschnitzelpreis wird vom Deutschen Pelletinstitut (DEPI) quartalsweise erhoben. Der Erhebungszeitraum endet am 15. des dritten Monats des laufenden Quartals. Er bezeichnet den Durchschnittspreis (netto) in Deutschland für einen Schüttraummeter der jeweiligen Qualitätsklasse. Qualitätsklasse A1 ist angelehnt an die Qualitätsklasse ENplus A1 (Wassergehalt ≤ 15 m-%, Aschegehalt ≤ 1,5 m-%, Feinanteil ≤ 5 m-%). Qualitätsklasse A2 ist angelehnt an die Qualitätsklasse ENplus A2 (Wassergehalt 20-35 m-%, Aschegehalt ≤ 2,5 m-%, Feinanteil ≤ 8 m-%). Qualitätsklasse B entspricht der Qualitätsklasse ENplusB (Wassergehalt ≥ 35 m-%, Aschegehalt ≤ 5 m-%, Feinanteil ≤ 10 m-%).
Preiserhebung
Um zukünftig neben den bundesweiten Preisen auch regionale Unterschiede abbilden zu können, ist die Branche aufgerufen sich zahlreich an der Preiserhebung zu beteiligen, sodass zukünftig Regionalpreise angeboten werden können. DEPI-Referentin für Holzbrennstoffe Anna-Marlen Vöcking ist dafür Ihre Ansprechpartnerin.